Schlaganfälle, MS, und andere Störungen des zentralen Nervensystems (ZNS) können zu langfristigen Funktionsstörungen und -ausfällen führen.
Einige Menschen, die davon betroffen sind, können ihre Muskeln nicht mehr oder nur eingeschränkt steuern. Erhöhter Muskeltonus, wie auch Spastizität oder Muskelschwäche können die Folge sein. Die Mobilität ist eingeschränkt und pathologische Gangmuster als Kompensation die Folge. Daraus resultieren als Spätfolgen häufig Sekundärprobleme wie Rückenschmerzen und Kontrakturen.
Wenn die oberen Extremitäten (Hand/Arm) betroffen sind, können Komplikationen wie Kontrakturen, Ödeme, Schmerzsyndrome an Hand und Schulter, sowie ein "Extremitäten - Neglect" (gestörte Körpergliederwahrnemung) durch erlernten Nichtgebrauch auftreten. Dies wurde durch Herrn Dr. Taub beschrieben und findet unter anderen in der CIMT - Therapie Anwendung.
Die Anwendung der Bioness FES -Orthesen findet für die untere Extremität bei definierter zentralbedingter Fußheberschwäche, durch das NESS L 300 und ggf. bei unzureichener Ansteuerung der Oberschenkelmuskulatur durch das NESS L 300 plus statt.
Im Unterschied zu den konventionellen Orthesen werden die körpereigenen Strukturen (Nerven und Muskeln) aktiviert.
Somit kommt es zu einer weitgehend physiologischen Aktivität der für das Gehen notwendigen Ansteuerung der Muskulatur. Die Stimulation erfolgt in Form von niedrigfrequenten sehr gut verträglichen elektrischen Impulsen direkt auf die afferenten Fasern der Beinnerven.
Das NESS H 200 Wireless - Handrehabilitationssystem stimuliert die Nerven der Muskeln zur Steuerung der Handöffnung bzw. -Schließung durch elektrische Impulse.
Das Ziel ist hierbei die Handfunktionen zu verbessern und gleichzeitig Spätfolgen, wie erlernten Nichtgebrauch (Inaktivitätsatrophie) veränderte Trophik, Schmerzen und Muskelspastizität vorzubeugen.
Die Funktionen wie Greifen und Loslassen werden eigenständig durch den Patienten bedient. Somit kann die betroffene Hand zunehmend für Alltagsaktivitäten gebraucht werden.
In unserer Praxis können beide Systeme ausprobiert werden, so dass der Patient für sich herausfinden kann, ob die Systeme eine Ergänzung oder Alternative zur herkömmlichen Versorgung darstellen. Das Handsystem NESS H 200 wird zudem in der Therapie ergänzend eingesetzt.
Die Systeme werden nach eingehender Prüfung und Befürwortung durch den Arzt und dem Therapeuten von den Krankenkassen übernommen.
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